Eine der gestern bei dem Busunglück von Apen schwer verletzten Betreuerinnen ist nun doch ihren Verletzungen erlegen. Es handelt sich um die 40jährige Mutter eines der Schulkinder. Zwei Lehrerinnen befinden sich noch in akuter Lebensgefahr. Von den 28 Insassen sind nach Polizeiangaben noch 13 weitere verletzt – darunter auch ein Vater. Die Ursache des Unfalls ist weiterhin unklar. Der unter einem schweren Schock stehende Busfahrer konnte noch nicht vernommen werden. Die Schulklasse aus Hage im Landkreis Aurich einen Schulausflug nach Oldenburg zu den „Oldenburger Pferdetagen“ unternehmen. Zwischen der Autobahn-Anschlussstelle Apen/Remels und Westerstede-West in Fahrtrichtung Oldenburg war der Fahrer des Setra-Reisebusses der Firma Reisedienst Jacobs um 9.30 Uhr auf ein Baustellenfahrzeug der Automeisterei aufgefahren und hatte das 20 t schwere Fahrzeug 50m vor sich her und dann in einen Graben geschoben. Für Johannes Hübner, Koordinator des vom RDA in derartigen Fällen tätigen „Reisebusunfall Intervention“ (RBI) Teams, stellt sich nach ersten Einschätzungen eines vor Ort im Auftrag von RBI tätigen Technikers, die Sachlage so dar, dass der Fahrer das rechts vor ihm im Sichtfeld aufgetauchte Fahrzeug einer Tagesbaustelle aus bislang ungeklärter Ursache so spät gesehen haben muss, dass er nur noch das Lenkrad nach links herumreißen konnte und mit der rechten Frontseite auf den Wagen aufprallte. Ersten Erkenntnisse zu Folge soll der Fahrer ein kurz vor der Unfallstelle aufgestelltes Hinweisschild übersehen haben. Durch den Aufprall wurde die rechte Seite des Busses bis zur Fahrzeugmitte weggerissen. Hier – auf dem Beifahrersitz und dahinter - saßen nach ersten Erkenntnissen die schwer verletzten Betreuer. Der Bus fiel bei dem Aufprall nicht um, sodass die Schüler in den hinteren Reihen und auf der Fahrerseite weniger schwere Verletzungen davon trugen. Die Bergung der Insassen dauerte bis in die Mittagsstunden an. Sie wurden u.a. auch von einem weiteren Mitglied des RBI-Teams psychologisch betreut. Das Busunglück löste einen Großeinsatz aus. Einige Rettungswagen und drei Rettungshubschrauber aus Bremen und Sanderbusch sowie einige Notärzte waren vor Ort, um die Verletzten zu bergen. Für das RBI war es der dritte Einsatz in diesem Jahr – nach dem Busunfall am Schönefelder Kreuz, als 18 polnische Reisegäste ums Leben kamen und dem Busunfall im März an einer Raststätte bei Ulm.