Tropfen auf den heißen Stein
 

CORONA SOFORTHILFE

Tropfen auf den heißen Stein

Mittwoch, 01.04.2020

(EB) Die Corona-Soforthilfe ist bei zahlreichen Busunternehmen eingegangen, doch wie lange reicht das aus? Stephan Rabl, Geschäftsführer des bayerischen Busunternehmerverbandes LBO, beantwortete eine aktuelle Anfrage von EuroBus zum Thema Soforthilfe.

- Herr Rabl, kommt die Corona-Soforthilfe bei den Unternehmen im Landesverband an ?

Stephan Rabl: „Wie uns berichtet wird, ist die Soforthilfe bei zahlreichen Unternehmen bereits wenige Tage nach Antragstellung auf dem Konto eingegangen. Inzwischen jedoch mehren sich die Anzeichen, dass die Bearbeitung aufgrund der schieren Masse an Anträgen bei den Bezirksregierungen deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt und zunehmend Betriebe auf einen positiven Bescheid warten müssen. Nicht zuletzt aufgrund des neuen Monats und weiterhin bestehender Zahlungsverpflichtungen ist das kein gutes Zeichen!“

- In welchem Umfang ?

Stephan Rabl: „Die bayerische Unternehmensstruktur setzt sich sowohl aus zahlreichen sehr kleinen Familienbetrieben, die 5.000 Euro Soforthilfe erhalten, als auch aus größeren, mittelständischen Familienunternehmen, die entsprechend mehr, bis zu 30.000 Euro erhalten, zusammen. Die bereits ausbezahlten oder beantragten Mittel aus der bayerischen Soforthilfe können seit dieser Woche bis auf die Höhe der hinzugekommenen Bundesmittel ergänzt bzw. aufgestockt werden.“

- Reicht das – und für wie lange?

Stephan Rabl: „Die Auszahlungen sind, egal in welcher Höhe, erste und sehr wichtige Finanzspritzen, die den Unternehmen ein wenig Zeit und Luft in der Krise verschaffen. Aber alles in allem sind sie auch nur „der Tropfen auf den heißen Stein“, der, wenn es nicht zügig zu weiteren Unterstützungsmaßnahmen kommt, die Insolvenz mancher Betriebe nur wenige Wochen hinauszögert.
Obwohl wir gemeinsam mit der Staatsregierung bereits viele ergänzende Hilfen auf den Weg gebracht haben, kommen diese aufgrund sich widersetzender Aufgaben- und Aufwandsträger, wie z. B. im Bereich des freigestellten Schülerverkehrs, bei den Unternehmen nicht an. Derartige destruktive Taktiken kritisieren wir angesichts der dramatischen Umstände scharf!
Völlig ungelöst ist noch die dringende Frage, wie es uns gelingen kann, die Reisebus- und Mietbusunternehmen, deren Umsätze nicht nur innerhalb kürzester Zeit auf null eingebrochen sind, sondern die sich jetzt auch einer dramatischen Lage gegenübersehen, in der sie Kundenzahlungen zurückerstatten müssen, während sie von ihren Dienstleistern bei Rückerstattungen im Stich gelassen werden, erfolgreich durch die Krise zu führen. Hier braucht es zu den Soforthilfen zusätzlich sehr schnell sowohl eine Änderung der Pauschalreiserichtlinie, um Kunden ggf. mit Gutscheinen „auszahlen“ zu können, als auch weitere Sicherheitszusagen des Staates für die Beantragung von Krediten und Bürgschaften.“


Herr Rabl, wir bedanken uns für das Gespräch.



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