

(EB) Busreisen sind in den meisten Bundesländern wieder möglich – doch die Reisebusunternehmen sind noch weit davon entfernt, in Jubelschreie auszubrechen. Die Hygieneregeln und die unterschiedlichen Bestimmungen machen ihnen zu schaffen, wodurch die wirtschaftliche Durchführung von Busreisen aktuell schwer zu realisieren ist.
Holger Fuhrmann vom gbk-Mitglied Reisedienst Fuhrmann in Rennau (Landkreis Helmstedt in Niedersachsen), der sich mit seinen Bussen an einer der Bus-Demos in Berlin beteiligt hat (Foto, c: privat), bringt in einem Beitrag in den sozialen Medien die Lage der Busreiseunternehmen auf den Punkt:
„Endlich geht es wieder los! Ab Montag dürfen die Reisebusse in Niedersachsen wieder fahren! Freut ihr euch gar nicht? Jetzt gehts doch wieder los! Diese Sätze hören wir in Dauerschleife von morgens bis abends. Nein, wir haben nichts worüber wir uns freuen können! Unsere Fahrten mussten aufgrund der ganzen Stornierungen abgesagt werden. Niemand möchte jetzt verreisen (was wir auch niemanden verübeln können, denn die Gesundheit geht vor).
Die Hygieneregeln besagen, dass zwischen jedem Haushalt (im Reisebus) eine Sitzreihe frei bleiben muss. So können wir maximal 50% der Fahrgäste mitnehmen. D.h., wir müssten die Preise um ca. das Doppelte erhöhen, um nur ansatzweise unseren „normalen“ Umsatz zu erwirtschaften. (...)
Da alle Bundesländer andere Regeln haben und unsere Kollegen aus Sachsen-Anhalt z.B. schon länger wieder unterwegs sind, kommt es zu weiteren Problemen. Denn wer weiß schon, welche genauen Regeln in welchem Bundesland gelten? In manchen Ländern müssen z.B. 5 qm Platz pro Fahrgast sein. Wie soll dies möglich gemacht werden? Durch manche Bundesländer dürfen die Busse nur fahren, aber keine Pause machen. Dass es Gesetze zur Lenkzeit gibt, wird dabei nur leider nicht berücksichtigt! (...)
Zudem sind wir über eine ganz bestimmte Nachricht ebenfalls verstimmt: Die Bundesregierung hat beschlossen, dass sie sich mit 2,5 Milliarden Euro am Öffentlichen-Personennahverkehr -Rettungsschirm beteiligt.
Es stehen ca. 10.000 hochwertige Reisebusse seit Mitte März abgemeldet auf den Betriebshöfen. Die Ausfallkosten werden auf ca. 170 Millionen Euro bis Ende Mai geschätzt. Täglich kommen 2,4 Millionen Euro dazu.
- Wo ist unser Rettungsschirm?
- Wieso bekommen wir nur teure Kredite und keine Hilfen?
- Wollt Ihr uns nicht mehr?
Wir dürfen nicht vergessen werden! Wie laut müssen wir noch auf uns aufmerksam machen, liebe Regierung? Die nächste BusDemo in Berlin für den 17. Juni ist bekanntlich in Planung.“
Reisedienst Fuhrmann.
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