LIBERALISIERUNGS-BESCHLUSS „Start frei für den Fernbus“ IAA-Symposium zur Liberalisierung von Fernbus-Linien
 

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LIBERALISIERUNGS-BESCHLUSS
„Start frei für den Fernbus“
IAA-Symposium zur Liberalisierung von Fernbus-Linien

Mittwoch, 26.09.2012

Hannover. In Deutschland steht ein verkehrspolitischer Paradigmenwechsel an: Der Linienfernverkehr mit Bussen wird weitgehend liberalisiert. Die Bundestagsfraktionen, die Länder und die Bundesregierung haben mit einer parteiübergreifenden Einigung grünes Licht für den umweltfreundlichen und sozialen Fernverkehr mit Bussen gegeben. „Das ist ein ermutigendes Signal für Reformfähigkeit unseres Landes. Nun kann – neben der Bahn, dem Pkw und dem Flugzeug – die vierte Säule des Personenfernverkehrs entstehen“, sagte Dr. Kay Lindemann (Foto), Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie bei einem Symposium „Buslinienfernverkehr – mehr Mobilität/weniger Verkehr“ vor über 100 Teilnehmern, mit dem die Verbände auf die aktuelle politische Entwicklung in Berlin schnell reagierten. Lindemann: „Gerade bei den hohen Kraftstoffpreisen bietet der Bus eine preisgünstige, klimaschonende und sichere Alternative. Der Fernbus könnte Deutschlands sozialstes Fernverkehrsmittel werden, weil er Mobilität zum kleinen Preis bietet. Er richtet sich gerade auch an Zielgruppen, deren Fernverkehrsmobilität bisher eingeschränkt ist.“ Auch Dr. Frank Nägele, Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein, lobte den parteienübergreifenden Beschluss als „guten Kompromiss“. „Wenn sich der Fernbus bewährt, wird er ein ganz selbstverständlicher Bestandteil unseres Verkehrssystems werden.“ Dazu sei eine gute Anbindung der Busbahnhöfe an den weiteren Öffentlichen Personenverkehr notwendig. „Zentrale Omnibusbahnhöfe müssen auch nahtlos an U-Bahn, S-Bahn und Regionalverkehr angeschlossen sein,“ sah Nägele Nachholbedarf. bdo und RDA Auf den gesellschaftlichen Nutzen wies auch Wolfgang Steinbrück, Präsident des Bundesverbands der Omnibusunternehmer (bdo), hin: „Durch die Liberalisierung des Fernbuslinien-Verkehrs wird den Verbrauchern nicht nur eine günstige, sondern auch besonders umweltfreundliche Alternative eröffnet. Der Bus ist Rekordhalter in Sachen Wirtschaftlichkeit und Klimaverträglichkeit.“ Das Bahnmonopol sei im Fernverkehr nicht mehr zeitgemäß gewesen, da in diesem Segment heute zahlreiche eigenwirtschaftliche Verkehre um Fahrgäste werben. Steinbrück weiter: „Dass dies auch gut nebeneinander funktioniert, kann man deutlich auf der Strecke Hamburg-Berlin sehen. Ein gutes Angebot von Bus und Bahn macht den öffentlichen Verkehr attraktiv.“ „Die Liberalisierung des Fernlinienverkehrs in Deutschland wird Millionen Verbraucher freuen, die künftig moderne Fernreisebusse für ihre Fahrten nutzen dürfen“, sagte Richard Eberhardt, Präsident des Internationalen Bustouristikverbands IBV (RDA/gbk). Als selbstverständliche Alternative zu anderen Verkehrsträgern werde der Reisebus für Linienverkehre viele Menschen überzeugen, die bisher nicht zu den klassischen Zielgruppen der Bustouristik gehören. Eberhardt weiter: „Besonders wichtig ist, dass diese Liberalisierung nicht mit der Einführung einer Busmaut gekoppelt wurde.“ An der Podiumsdiskussion nahmen auch Yves Mannaerts, Vizepräsident der International Road Transport Union (IRU) und die Unternehmer Gören Schwind von MFB MeinFernbus und Christian Janisch von DeinBus.de teil.

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