Winterdienst: Hätte Busunglück verhindert werden können ?
 

VERLAG EUROBUS GMBH

Winterdienst: Hätte Busunglück verhindert werden können ?

Montag, 20.12.2010

Der tragische Busunfall in Miltenberg wirft Fragen auf. Der erfahrene Buschauffeur hatte offensichtlich trotz Winterreifen sein Fahrzeug nicht mehr kontrollieren und nur noch durch Hupen auf die Gefahr aufmerksam machen können. Ist der von den Kommunen aus finanziellen Erwägungen eingeschränkte Räumdienst mitverantwortlich dafür ? Der Räum- und Streudienst außerhalb der Autobahnen ist eingeschränkt worden. Den Kommunen und Straßenmeistereien soll nicht immer genügend Streusalz zur Verfügung stehen. Experten stellen sich daher die Frage, ob der Verkehrsunfall bei einem besseren Winterdienst hätte verhindert werden können. „Wenn Busse bei Schnee und Eis Menschen sicher befördern sollen, müssen sie rutschsicher fahren können. „Die Räum- und Streupflicht ist eine gesetzlich geregelte Verkehrssicherungspflicht“ erinnert Busunternehmer Heino Brodschelm, Präsident des Landesverbands Bayerischer Omnibusunternehmen(LBO). Um weitere schwere Unfälle zu vermeiden hat der LBO angesichts der aktuellen Witterungsbedingungen deshalb gegenüber dem Bayerischren Verkehrsministerium die Einrichtung von runden Tischen auf lokaler Ebene vorgeschlagen. Die Federführung für diese runden Tische sollte bei den Kommunen (Landkreis/Stadt) liegen und Verkehrsbehörden, Verkehrsunternehmen, Ordnungsämter und Räumdienste mit einbinden. Dieser Kreis sollte bei entsprechenden Witterungsverhältnissen die Situation analysieren und verkehrliche Sofortmaßnahmen, notwendige Beschränkungen oder Warnungen beschließen, die von den örtlichen Busunternehmen und anderen Verkehrsteilnehmern sofort umgesetzt werden können. „Es kann nicht sein, dass bei spiegelglatten Straßen der Busfahrer in seiner Entscheidung allein gelassen wird, ob er noch fährt oder nicht.“ so LBO-Präsident Brodschelm. Analog den Lawinenkommissionen könnten solche örtlichen Expertenrunden deshalb zu mehr Sicherheit auf winterlichen Straßen beitragen. Im Schwarzwald hat man mit einem solchen Projekt bereits gute Erfahrungen gemacht. Unabhängig davon stellt der LBO seinen Mitgliedsbetrieben und ihren Fahrern Merkblätter zur Winterausrüstungspflicht, Fahrzeug- und Notfallchecklisten sowie Verhaltensempfehlungen zur Verfügung.

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