Stuttgarter Weihnachtsmarkt bald für Busse gesperrt

Wird der nächste der letzte Weihnachtsmarkt in Stuttgart für Busreisende sein? Vieles spricht dafür. Denn einer der schönsten, größten und ältesten Weihnachtsmärkte Europas, der auch im Ausland einen hervorragenden Ruf genießt und vor allem Gäste aus der Schweiz anlockt, wird vom Einreiseverbot für Busse akut bedroht. Insgesamt steuern rund 4.000 Busse jedes Jahr den Weihnachtsmarkt an. Bald keine mehr? Die Angst vor diesem Szenario ist durchaus berechtigt - wenn die Beschränkungen für Reisebusse in Kraft treten, die zum 1. Januar 2012 in der Stuttgarter Umweltzone gelten sollen. Der Weihnachtsmarkt 2011 könnte dann der letzte Weihnachtsmarkt mit ähnlich großem Touristenzuspruch von außerhalb sein. Darauf haben in Stuttgart Vertreter des Schweizer Busverbands Car Tourisme Suisse, des DEHOGA Baden-Württemberg, von Stuttgart Marketing und dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) hingewiesen. Tenor: „Die Einfahrtsverbote sind eine Zeitbombe für die Tourismusdestination Stuttgart: Mehr als 50 Prozent der Reisebusse aus dem In- und Ausland sind schätzungsweise davon betroffen.“ Leipzig macht es vor Ein positives Beispiel ist Leipzig, das 2010 als „Touristenfreundlichste Stadt“ gewählt wurde. Dort wird zum 1. März 2011 erstmals eine Umweltzone eingeführt. Reisebusse mit gelber Plakette werden generell bis 31.12.2014 ausgenommen, ohne dass die Unternehmen extra eine Ausnahme beantragen müssen. In Stuttgart werden Ausnahmen dagegen nur im Einzelfall und nur für den Linienverkehr erteilt, nicht aber für Reisebusse. Der WBO fordert deshalb auch für Stuttgart nach dem Vorbild Leipzig Übergangsregelungen, die den berechtigten Belangen der Busunternehmen Rechnung tragen.