Bettensteuer benachteiligt Busgruppen

Die Stadt Dresden hat die 2015 eingeführte Beherbergungssteuer jetzt modifiziert, die neue Regelung ist seit dem 1.Oktober gültig.

Galten bisher gestaffelte Pauschalbeträge von 1 Euro für Übernachtungskosten unter 30 Euro sowie 3 Euro für Übernachtungskosten zwischen 30 und 60 Euro (jeweils ohne den Frühstücksanteil), so wird die Beherbergungssteuer nun nach einem linearen verlaufenden Steuertarif abgerechnet, der 1/15 (=6,66% !) des Übernachtungspreises beträgt.

Die eingeführte Neuerung wird aktuell von der Stadt Dresden gerne als „faires Modell“ bezeichnet, doch speziell für die Bus- und Gruppentouristik gehört das eher in den Bereich „Fake News“, worauf der Paketer Service-Reisen hinweist.

Denn speziell im Preissegment bis 30 Euro (reinen Übernachtungsanteil ohne Frühstück), das im Bus- und Gruppenreisebereich eine bedeutende Rolle spielt, wird die Beherbergungssteuer durch die Neuregelung teils spürbar teurer. Betrug die Steuer bei einem Übernachtungsanteil von 30 Euro bisher bei vielen Hotels 1 Euro, so verdoppelt sie sich nun sogar.

„Ausgerechnet hier eine Verteuerung einzuführen, ist sozial ungerecht“, sagt daher der verantwortliche Director Product & Pricing Adriano Matera (Foto).

Tatsächlich günstiger wird der lineare Steuertarif lediglich im Bereich zwischen 31 und 45 Euro Übernachtungsanteil. „Für viele Busreisegruppen erweist sich die großspurig angekündigte Verbesserung der Beherbergungssteuer daher als eine echte Mogelpackung.“ Den Unmut bekamen die Verantwortlichen prompt zu spüren, worauf umgehend eine Reduktion auf 6 Prozent zum 1. Januar 2019 beschlossen wurde. Allerdings sind diese Korrekturen so marginal, dass es keine positiven Auswirkungen haben wird, stattdessen aber zu mehr Bürokratie und Verwirrung beiträgt, so Matera.


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