Umweltzonen: 53% der bayerischen Busse droht Fahrverbot
 

VERLAG EUROBUS GMBH

Umweltzonen: 53% der bayerischen Busse droht Fahrverbot

Dienstag, 19.01.2010

Die im Jahr 2010 geplante Verschärfung der Fahrverbote in den bayerischen Umweltzonen werden Busunternehmer und ihre Fahrgäste schmerzhaft zu spüren bekommen: Wenn ab Oktober in der nächsten Stufe auch Fahrzeuge mit roter Plakette aus der Münchner und Augsburger Innenstadt verbannt werden, sind 53% der gesamten bayerischen Busflotte davon betroffen. Das bedeutet, dass jeder zweite Omnibus nicht mehr nach München oder Augsburg fahren darf. Der LBO fordert daher Klimaschutz mit Augenmaß und warnt vor den wirtschaftlichen, aber auch ökologischen Folgen. „Man tut der Umwelt nichts Gutes, wenn man ausgerechnet das klimafreundlichste Verkehrsmittel aussperrt“ warnt LBO-Präsident Heino Brodschelm. Das bedeutet weiterhin, dass über die Hälfte der gesamten bayerischen Busflotte von dem Fahrverbot für Kraftfahrzeuge mit roter (oder keiner) Plakette betroffen wäre. Bundesweit sind es sogar 54% des Kraftomnibusbestandes. Die Nachrüstung mit Dieselpartikelfiltersystemen stellt für die meisten Busunternehmen dabei keine Lösung dar, da die Umrüstung des gesamten Fuhrparks in der geforderten Zeit wirtschaftlich nicht darstellbar ist und auf evtl. technische Folgeprobleme keine Herstellergarantie gewährt wird, so der Tenor der LBO-Mitglieder. Dennoch wird in Bayern das nachweislich umweltfreundlichste Verkehrsmittel, der Omnibus, in vollem Umfang in die klimaschutzbedingten Fahrverbote mit einbezogen. Dabei trägt der Busreiseverkehr aktiv zu einem umweltfreundlichen und sozialverträglichem Tourismus bei und ist ein Vorbild für klimaschonendes Reisen. Viele Städte, wie Bremen, Hannover, Münster und elf Städte im Ruhrgebiet haben dies inzwischen erkannt und für Omnibusse generelle Ausnahmetatbestände getroffen. Der LBO fordert, auch in Bayern Busse von dem verschärften Fahrverbot auszunehmen und stattdessen Anreize und Hilfen zur Investition in ökologische Fahrzeugtechnik zu schaffen. „Jeder Bus ersetzt im Schnitt eine Kolonne von 30 Pkw. Omnibusse sollten daher weiterhin freie Fahrt in den Städten haben und nicht ausgesperrt werden!“, appelliert LBO-Präsident Heino Brodschelm an die Kommunen.

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